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C-Junioren kochen gesundes Essen

Bericht aus der Backnanger Kreiszeitung vom 18.11.2023

Jugendfußballer schwingen den Kochlöffel
Die TSG Backnang bringt ihren Nachwuchskickern mithilfe von Ernährungsberaterin Marie Scheffel nahe, dass bei sportlich aktiven Menschen eine optimale Versorgung mit Nährstoffen dazugehört. Als Versuchsobjekt dient die C-Jugend, die mit Begeisterung am Herd steht.


Von Simone Schneider-Seebeck

Dass eine ausgewogene und vollwertige Ernährung nicht nur die Leistung fördern, sondern auch die Regeneration unterstützen kann, ist kein Geheimnis mehr. Damit kann man bereits in jungen Jahren beginnen. Anfang Oktober startete ein bislang einmaliges Projekt für die Jugendfußballer der TSG. Ernährungsberaterin Marie Scheffel erläuterte vor gut 150 Personen, die aus Nachwuchskickern, der Eltern und Trainern bestand, die Zusammenhänge zwischen gesunder Ernährung und Aufwachsen im Sport. Nun gab’s im Kochwerk in Backnang als Fortsetzung für die C-Jugend des Etzwiesenklubs einen Kochkurs und anschließend ein gemeinsames Probeessen.


„Die Mannschaften waren sehr interessiert, das hat man auch an den Fragen gemerkt“, so Scheffel rückblickend auf den Theorieteil vergangenen Monat. Dabei sei es zum Beispiel darum gegangen, was ein gutes Frühstück für einen Sportler ausmache oder auch darum, wie man sich vor einem Spiel optimal ernährt, erzählt die Expertin, die auch für die Stuttgarter Kickers tätig ist. Doch reine Theorie hilft nicht viel, wenn sie nicht auch mal umgesetzt wird. Und so durfte – gewissermaßen als Pilotprojekt – die C-1-Jugendmannschaft das neu Erfahrene nun in die Tat umsetzen.
Die Rezepte wurden auf Anregung der Jugendlichen entwickelt. Auf dieser Basis wurde mit der Mannschaft zunächst gemeinsam eingekauft. Dabei galt es auch, sich die möglichen Zutaten genau anzusehen und sich die Inhaltsstoffe bewusst zu machen. Braucht man etwa extra ein Produkt, dem Zucker beigefügt ist, wenn man eigentlich mit Ahornsirup süßen möchte?
Und einige Tage später hieß es dann für das Team von Coach Heiko Grimmer: Küchenschürze an und Kochlöffel geschwungen! Passend zu den Vereinsfarben rot beleuchtet, sind an den vier Kochinseln die Zutaten schon passend zu den vier Gerichten vorbereitet. Küchenutensilien stehen ebenfalls bereit. Die Jungs und ihre Trainer hatten sich schon vor dem gemeinsamen Einkauf in vier Gruppen aufgeteilt.
Marie Scheffel erklärt zunächst den Ablauf, dann eilen die Fußballer gut gelaunt und erwartungsvoll an den Herd. Es dauert nicht lange, da greifen auch die Co-Trainer Markus Maier und Julian Kurz zum Messer und rücken den Gemüsebergen zu Leibe. Denn ja, an diesem Abend wird sehr viel Gemüse verarbeitet. Allein zehn Kilogramm Hokkaidokürbis werden in feine Spalten geschnitten, zwei Jugendliche haben sich des gelben Fruchtgemüses angenommen. Dazu müssen noch Kartoffeln und Karotten für eine herbstliche Suppe vorbereitet werden.
Gegenüber liegen weitere Berge an Zwiebeln, Zucchini, Karotten, Paprika. Mit einige Dosen Kokosmilch werden sie zu einem aromatischen Curry verarbeitet, das mit einer Wildreismischung serviert wird. Dass der Knoblauch den jungen Köchen etwas längerfristig erhalten bleibt, nehmen sie einfach so hin – und haben schnell raus, wie man ihn mit einem recht beeindruckenden Messer ganz fein zerhackt. Fürs Knoblauchbrot wird der Teig herzhaft geknetet. Noch sind nicht alle Zutaten verbunden, ob wohl etwas mehr Flüssigkeit hilft? Kurzzeitige Ratlosigkeit: „Aber ich habe mich doch genau ans Rezept gehalten.“ Marie Scheffel steht auch hier mit Rat und Tat zur Seite, ebenso wie Kochwerk-Organisatorin Elvira Hopp, die blitzschnell überblickt, ob noch das eine oder andere Utensil von aus der Küche geholt werden muss.
Gleich zu zweit rücken weitere Nachwuchsköche den Haferkeksen für den Nachtisch zu Leibe. Die Krümel werden dann akribisch in bereits vorbereitete Gläser gefüllt.
Ganz zart beginnt es zu duften, als die gefrorenen Beeren in einem großen Topf zusammen mit Ahornsirup, Speisestärke und Zitronensaft aufgekocht werden. Überhaupt, die Zitronen scheinen es der Nachtischgruppe angetan zu haben. Fröhlich wird ausgepresst und die Schale gerieben.
Die Jungs haben sichtlich Spaß am Zubereiten und auch Inhaber Georg Hopp lässt seinen Blick wohlwollend über die fleißige Jugend schweifen. Er stellt sein Kochwerk kostenlos zur Verfügung. Das ist für den ehemaligen Vorsitzenden des Etzwiesen-klubs Ehrensache, denn: „Ich bin dem Verein seit 57 Jahren verbunden.“ Entsprechend erfreut erlebte er mit, wie am Ende das Gekochte gemeinsam verspeist wurde und die Gerichte sowohl die Jugendlichen wie auch Eltern und Trainer überzeugten. Auch Marie Scheffel war begeistert vom Talent, das in den jungen Köchen steckt. Eine Mutter vertraute ihr sogar an, dass ihr Sohn sich nun vorstellen könne, öfter zu kochen.
Das Ernährungsprojekt soll bei der TSG nun kommendes Jahr auch mit den anderen Mannschaften fortgeführt werden. Bereits der Vortrag hatte einige Jugendliche bereits dazu animiert, gesunde Frühstücksvarianten auszutesten. Das habe sich nach Aussage der Trainer tatsächlich nachvollziehbar positiv auf die Leistung ausgewirkt.
Anhang: Was dem Fußballer hilft und was er gut brauchen kann
• Wenig Fleisch Ausschließlich Nudeln und Fleisch für Sportler? Das war einmal. Im Gemüsecurry der Junioren wurde anteilsmäßig nur recht wenig Fleisch verwendet. Geschmeckt hat es dem Nachwuchs trotzdem.

• Reichlich Farbe Abgestimmt war das Menü der Nachwuchskicker auf die Möglichkeit, Kraft und Ausdauer zu verbessern. So enthielt der Nachtisch mit der Beerenzubereitung sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Regeneration unterstützen und auch das Blut verdünnen, was sich wiederum positiv auf die Ausdauer auswirkt. Generell ist farbenreiches Obst und Gemüse dafür sehr gut geeignet. Auch fettarmer Quark wirkt sich positiv auf die Bedürfnisse von Sportlern aus. Die benötigen viel Protein , das den Muskelaufbau unterstützt und hilft, Muskelschäden zu reparieren. Fett beziehungsweise gesättigte Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in tierische Produkte beinhalten, verdicken das Blut dagegen.
• Helfender Ingwer Der verwendete Ingwer stärkt, ebenso wie auch Kurkuma und Chili, das Immunsystem des Menschen.
• Gefüllte Speicher Vor einem Spiel oder Wettkampf sollte darauf geachtet werden, dass die Kohlenhydratspeicher gut gefüllt werden. Das machen nicht nur Nudeln, auch Reis, Kartoffeln, Kürbis sind dafür geeignet.
• Gute Nebenwirkung In Gemüse und Kräutern stecken zudem weitere wichtige Mikronährstoffe, Mineralien und Vitamine.